Nikolausrede für Kindergartenkinder
„Liebe Kinder, jetzt seid mucksmäuschenstill, fasst euch an den Händen und schließt eure Augen! Wer blinzelt, der kann den Rentierschlitten vom Nikolaus nicht hören.“ Der Rentierschlitten flitzt durch die Lüfte. Ab und zu hält er an einer Wolke an, um Pause zu machen. Die Rentiere bekommen dann Futter und Wasser, damit sie den Nikolaus weiter zu allen Kindern in der Welt ziehen können.
Der Schlitten ist schwer bepackt und wiegt mindestens so viel wie alle Kindergartenkinder zusammen. Die Päckchen auf dem Schlitten sind in buntes, glitzerndes Papier verpackt und tragen große Schleifen. Auf jedem Päckchen ist der Name des Kindes vermerkt, das es bekommen soll. Der Nikolaus hat für alle Kinder ein Geschenk dabei, auch für die, die nicht immer brav waren. Diese Kinder bekommen nur kleine Gaben. Sie sollen sich bis zum nächsten Jahr anstrengen, damit sie ein ebenso großes Paket bekommen wie ihre Kameraden. Der Nikolaus weiß alles und hat von ganz brav bis unfolgsam alles sauber sortiert und aufgeschrieben.
Der Rentierschlitten mit dem Nikolaus ist so schnell, dass kein Kind ihn mit bloßem Auge am Himmel sehen kann. Wer aber seine Augen schließt, fest hinhört und nicht schummelt, der kann die Kufen des Rentierschlittens und das Schnauben der Rentiere hören, wenn der Nikolaus vorbeifliegt. Der Weihnachtsmann kommt nicht selbst zu den Kindern. Er wirft seine Geschenke durch den Schornstein oder versteckt sie in den Stiefeln, die wie eure vor den Türen stehen. „Später werden wir nachsehen, ob der Nikolaus etwas gebracht hat.“
Der Nikolaus ist sehr beschäftigt, viel mehr als eure Eltern. Er arbeitet unentwegt und manchmal da schläft er vor lauter Müdigkeit auf dem Schlitten ein und schnarcht. So sehr sich die Rentiere auch bemühen, sie bekommen ihn einfach nicht wach.
Bei klarem Wetter hören die Menschen in der Nacht das laute Schnarchen und jedes Mal, wenn der schlafende Weihnachtsmann atmet, fällt eine Sternschnuppe auf die Erde. „Wenn eine Sternschnuppe auf die Erde fällt und ihr seht sie, dann dürft ihr euch etwas wünschen. Aber nicht weitersagen, sonst geht der Wunsch nicht in Erfüllung!“ Während der Nikolaus schläft, spielen die Rentiere „Schneeflocken fangen“. Sie tollen herum und balancieren auf ihren warmen Näschen die Flocken. Die Flocken schmelzen natürlich gleich und die Rentiere bekommen rote Nasen. Wenn die Rentiere zwischendurch Hunger haben, dann naschen sie von den Wolken. Die Weißen schmecken wie Zuckerwatte. Sie nehmen aber nur ganz wenig, damit noch genug Wolken übrig bleiben. Die Rentiere vom Nikolaus schlafen nie, sie müssen auf die Geschenke aufpassen. Die anderen Rentiere auf unserer Erde schlafen nachts wie die Kinder. Nach einer Stunde ist der Nikolaus wieder ausgeschlafen und die rasante Schlittenfahrt geht weiter.
Der Nikolausschlitten ist so schnell, dass er in einer Nacht einmal um die Erdkugel fahren kann. Er fliegt über Afrika, Amerika, Asien, Australien und über Europa. „Pssst, ich glaube er ist gerade über uns. Hört ihr den Wind, der den Schlitten trägt und das Bimmeln der kleinen Glöckchen, die um den Hals der Rentiere hängen? Ich glaube, er hat Päckchen gebracht. Wollen wir nachsehen gehen?“